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Staatsgalerie Stuttgart präsentiert jüngste Neuerwerbung
(c) Staatsgalerie Stuttgart
 
Staatsgalerie Stuttgart präsentiert jüngste Neuerwerbung
Ankauf von zwei wichtigen Werken von Oskar Schlemmer mit Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg.

Oskar Schlemmer (Stuttgart 1888–1943 Baden-Baden) gehört zu den wichtigsten Künstlern der Klassischen Moderne und ist nicht zuletzt aufgrund der engen Verbindungen zur Familie Schlemmer mit zentralen Arbeiten in der Sammlung der Staatsgalerie vertreten. Als Maler, Bildhauer, Bühnenkünstler und visionärer Raumgestalter setzte er sich Zeitlebens mit der Beziehung von Figur und Raum auseinander. So auch in den beiden Werken »Bauplastik R« (1919) und der »Skizze zu Der Tänzer« (1923), die seit Juli 2025 den umfangreichen Schlemmer-Bestand der Staatsgalerie erweitern.

Das frühe Relief »Bauplastik R« ist Teil des bildhauerischen Oeuvres von Oskar Schlemmer, das im Wesentlichen zwischen 1919 und 1923 entstand. Es zeigt eine stark abstrahierte Figur im Profil, deren Körperformen auf geometrische Grundformen reduziert wurden. Die Kombination aus konkaven, konvexen und rechteckigen Elementen lassen die Figur als auf der Fläche und im Raum bewegt erscheinen. Die »Bauplastik« steht in direktem Zusammenhang mit »Relief JG in Bronzen«, das sich bereits in der Sammlung der Staatsgalerie befindet. Beide Plastiken zeugen nicht nur von Schlemmers Auseinandersetzung mit der skulpturalen Gliederung der menschlichen Gestalt, sondern auch von deren Einbindung in einen perspektivischen Raum.

In der Konsequenz verhandelt Schlemmer das Thema auch in seinen bühnenkünstlerischen Überlegungen, in deren Kontext die »Skizze zu Der Tänzer« von 1923 zu verorten ist. Es handelt sich um die Vorzeichnung zu dem gleichnamigen Gemälde aus demselben Jahr, das bereits seit 1956 zur Sammlung der Staatsgalerie gehört und als stilisiertes Selbstporträt Schlemmers in tänzerischer Pose gedeutet werden kann. Die Zeichnung ist aufschlussreich für sein Vorgehen im Zusammenhang mit dem Gemälde, das während den Vorbereitungen für die zweite Aufführung des »Triadischen Balletts« am Weimarer Nationaltheater entstand, bei der Schlemmer auch selbst als Tänzer auftrat.

Beide Werke waren seit 1972 bereits als Leihgaben in der Staatsgalerie, als sogenanntes Depositum Schlemmer, wurden jedoch 2008 an die Erbengemeinschaft zurückgegeben. Eine Rückkehr in die Sammlung wurde nun durch Mittel der Museumsstiftung Baden-Württemberg ermöglicht.

„Oskar Schlemmer hat mit seinen Werken, darunter die ikonischen Figurinen des Triadischen Balletts, seinen festen Platz in der Stuttgarter Staatsgalerie. Die beiden neu hinzukommenden Arbeiten bereichern nun dauerhaft den renommierten Bestand dieses wichtigen Vertreters der Moderne. Ich freue mich, dass wir die Staatsgalerie Stuttgart wie auch die anderen staatlichen Kunstsammlungen mittels der Museumsstiftung beim Ankauf bedeutender Werke unterstützen können“, so Kunststaatssekretär Arne Braun.

Die »Bauplastik R« wird seit dem 11. November in der Sammlung der Staatsgalerie ausgestellt.

zum Bild oben:
OSKAR SCHLEMMER, Bauplastik R, 1919, Staatsgalerie Stuttgart, erworben 2025 mit Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg
(c) Staatsgalerie Stuttgart
 
Eintrag vom: 13.11.2025  




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