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Hörspieltipp: Das dreißigste Jahr
Nach der gleichnamigen Erzählung von Ingeborg Bachmann
Mit: Oswald Döpke und Gert Westphal
Regie: Oswald Döpke
(Produktion: RB/SDR 1961)
Länge: 80 Minuten

”Wenn einer in sein dreißigstes Jahr geht, wird man nicht aufhören, ihn jung zu nennen. Er selber aber, obgleich er keine Veränderungen an sich entdecken kann, wird unsicher; ihm ist, als stünde es ihm nicht mehr zu, sich für jung auszugeben. Und eines Morgens wacht er auf, an einem Tag, den er vergessen wird, und liegt plötzlich da, ohne sich erheben zu können, getroffen von harten Lichtstrahlen und entblößt jeder Waffe und jeden Muts für den neuen Tag. Wenn er die Augen schließt, um sich zu schützen, sinkt er zurück und treibt ab in eine Ohnmacht mitsamt jedem belegten Augenblick. Er sinkt und sinkt, und der Schrei wird nicht laut (auch er ihm genommen, alles ihm genommen!), und er stürzt hinunter ins Bodenlose, bis ihm die Sinne schwinden, bis alles aufgelöst, ausgelöscht und vernichtet ist, was er zu sein glaubte.” (Ingeborg Bachmann)

Sonntag, 28.05.2017, 18:20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag
 
Eintrag vom: 25.05.2017  




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