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Buchtipp: Christian Hardinghaus "Die Spionin der Charité"
Ein Roman über Liebe und wahren Mut in der Zeit des Nationalsozialismus, basierend auf der bisher unbekannten Geschichte der Widerstandsgruppe in der Charité

Christian Hardinghaus ist ein Meister genreübergreifenden Schreibens: Sein Credo lautet: In einem Sachbuch oder einer Biografie müssen alle Fakten stimmen; im historischen Roman kann der Autor die zwischen den Fakten liegenden Lücken interpretieren und fiktional schließen. So arbeitet er auch in diesem zeitgeschichtlich inspirierten Roman.

Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef, Ferdinand Sauerbruch, nie erinnert worden ist, ist ihr unerträglich. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe »Donnerstagsclub« hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen. Sie greift zum Telefon und ruft Eddie Bauer, einen Journalisten der New York Times, an: »Ich bin bereit zu reden. Kommen Sie in die Schweiz!“

Die einstige Chefsekretärin Sauerbruchs erzählt Bauer von den stillen Helden der Charité, die sich 1941 entschließen, Patienten, die dem NS-Regime anhängen, auszuspionieren und ihren Tod, wenn nötig, zu beschleunigen. Als Lily 1943 beauftragt wird, den Mitarbeiter des Außenministeriums, Fritz Kolbe, zu bespitzeln, verliebt sie sich, kann ihn für den Widerstand gewinnen. Eine Zeit geht alles gut, dann häufen sich Besuche der Gestapo in der Klinik. Gibt es einen Verräter innerhalb der Gruppe? Die Lage spitzt sich nach dem 20. Juli 1944 dramatisch zu. Der Chef des Sicherheitsdienstes, Ernst Kaltenbrunner, überwacht persönlich die Charité. Als er versteckte Juden aufspürt, droht der Club endgültig aufzufliegen ... Journalist Bauer kann nicht fassen, welch brisante Informationen er bekommt. Bald jedoch interessieren sich auch andere dafür. Als Lily eine Wanze in ihrem Telefon entdeckt, kann sie selbst Bauer nicht mehr trauen

Der Autor Dr. phil. Christian Hardinghaus, geb. 1978 in Osnabrück, promovierte nach seinem Magisterstudium der Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaft im Bereich Propaganda- und Vorurteilsforschung des Zweiten Weltkriegs. Er ist außerdem studierter Lehrer und schulisch ausgebildeter Fachjournalist. Hardinghaus arbeitet auch Romane.

Europa Verlag 2019, 240 Seiten, € 20,00 (D), 20,60 (A)
ISBN 978-3-95890-237-4

Im Europa Verlag erscheint zeitgleich die Biografie über Ferdinand Sauerbruch von Christian Hardinghaus.
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Eintrag vom: 17.02.2019  




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