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Neue Ausstellung im Waldhaus Freiburg
„Faktor wohnen“ wird am Freitag, 31. März, eröffnet

„Weiter wohnen wie gewohnt?“ – bereits 1979 stellte der Deutsche Werkbund in einer Ausstellung diese Frage. Durch die zunehmende Klimaerhitzung ist sie aktueller denn je. Eine neue Ausstellung im Waldhaus zeigt Wege auf, wie wir klimafreundlicher, ökologischer und nachhaltiger planen, bauen und leben können.

Am Freitag, 31. März, um 18 Uhr wird sie eröffnet. Der Titel ist Programm: „Faktor wohnen – Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Gemeinwohl - Ökologisch umbauen mit regenerativen Baustoffen“. Die Ausstellung zeigt Vorteile von regenerativen Baustoffen und verdeutlicht die Dringlichkeit des ökologischen Umbauens im Kontext zukunftsweisender Stadtentwicklung. Für die Eröffnung wird um Anmeldung bis Mittwoch, 22. März, gebeten.

Mit elf interaktiven Stationen lädt die Ausstellung zum Probieren und Begreifen ein. Außerdem sind die Ergebnisse des 1. Freiburger Holzbaupreises 2022 zu sehen sowie das Holzmodell geplanten Stadtteils Dietenbach. Die Ausstellung wird bis zum 27. September 2023 im Waldhaus gezeigt. Begleitend dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Vortragsabenden, Exkursionen und Aktionstagen. Der Besuch der Ausstellung und der Begleitveranstaltungen sind kostenlos.

Bauen ist klimaschädlich, und Baustoffe tragen einen erheblichen Teil dazu bei. Baustoffe aus regenerativen Rohstoffen schneiden ökologisch, baubiologisch und physikalisch im Vergleich zu „konventionellen“ Baustoffen besser ab. Sie sind nicht nur im Betrieb, sondern auch auf den Lebenszyklus eines Gebäudes gesehen oft die bessere Wahl. Bei der Entstehung verursachen sie weniger CO2 und manche lagern sogar welches ein. Wenn sie richtig verarbeitet werden, sind sie am Ende recyclingfähiger.

Vielen Planenden, Bauträgern und Bauausführenden sind die Möglichkeiten und Potenziale ökologischer Baustoffe bei Umbau, Neubau und energetischer Sanierung bewusst. Oft werden sie jedoch in der Praxis bisher nicht oder nur in Ansätzen eingesetzt. Die Wanderausstellung „Faktor wohnen – Ökologisch umbauen mit regenerativen Baustoffen“ der Stiftung trias und des Vereins bauraum MV veranschaulicht anhand interaktiver Schaukästen die bauphysikalischen Vorteile von regenerativen Baustoffen. Sie zeigt, dass diese hinsichtlich Wirksamkeit, Baubiologie und Ökologie mehr als eine Alternative zu herkömmlichen Baustoffen sind. Durch Fühlen, Probieren, Messen und Begreifen werden Zusammenhänge verständlich vermittelt und über verschiedene Sinne erfahrbar gemacht.

Eine zentrale Rolle auf dem Weg zum klimafreundlicheren Bauen und Wohnen spielt Holz. Es wächst nach, entzieht dabei der Luft CO2 und speichert es. Holz ist umweltfreundlich zu bearbeiten, lässt sich vielseitig einsetzen, kann Jahrhunderte überdauern und am Ende noch als Heizmaterial dienen. Holz aus der Region hat besonders kurze Transportwege und auch dadurch eine gute ÖkoBilanz.

Im Freiburger Stadtwald wachsen jährlich 45.000 Kubikmeter Holz nach, wovon etwa 38.000 Kubikmeter genutzt werden. Darüber hinaus reinigt und kühlt der Wald die Luft, speichert Wasser und filtert es. Er bietet vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und spielt eine wichtige Rolle als Erholungs- und Freizeitort für die Menschen. All diese Funktionen kann der Wald nur dann gut erfüllen, wenn er nachhaltig bewirtschaftet wird. Ziel der Stiftung Waldhaus Freiburg ist es, den Menschen die Vielfalt des Ökosystems Wald näher zu bringen und ein Bewusstsein zu schaffen für seine nachhaltige Nutzung.

Daher legt das Waldhaus in der Ausstellung einen zusätzlichen Schwerpunkt auf das Thema Holzbau. Die Stiftung konnte als weitere Kooperationspartner die Verantwortlichen des 1. Freiburger Holzbaupreises 2022 gewinnen. Das Baurechtsamt der Stadt Freiburg nutzt die Ausstellung als Plattform, um die Einsendungen des Wettbewerbs im Waldhaus öffentlich zu präsentieren. Die gezeigten Arbeiten werben für die vielfältigen Möglichkeiten des Einsatzes von Holz beim Bauen in der Stadt. Auch der geplante Freiburger Stadtteil Dietenbach wird nur durch umfassenden Einsatz regenerativer und ressourcenschonender Baustoffe klimafreundlich zu realisieren sein. Ein großes Holzmodell in der Ausstellung verweist auf die Zukunftsfähigkeit dieses Baustoffs und fordert zu seinem innovativen Einsatz in einer neuen Größenordnung heraus.

Aber nicht nur durch die Wahl der Baustoffe, sondern auch durch die Art, wie wir Gebäude planen und bewohnen, können wir uns klimaschonender verhalten: mit flexiblen Grundrissen auf sich wandelnde Bedarfe reagieren, durch eine Kultur des Miteinanders und Teilens Ressourcen, Wohn- und Nutzflächen reduzieren, gemeinschaftlich suffizient leben, in energiesparende Haus- und Fahrzeugtechnik investieren und diese gemeinschaftlich nutzen. Solche Ansätze werden bereits vielerorts erprobt. Oft fehlt jedoch noch eine Gesamtstruktur, die alle Ansätze sinnvoll vereint. Gemeinschaftliche Wohnprojekte verbinden schon heute vielerorts die ökologische Nachhaltigkeit mit sozialen und ökonomischen Erwägungen. Sie können damit Vorbild für den notwendigen Transformationsprozess im Wohnen sein. Solche wichtigen Ansätze werden vor allem im Rahmen der Begleitveranstaltungen aufgegriffen und thematisiert.

Detaillierte Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es unter www.waldhaus-freiburg.de sowie unter www.faktor-wohnen.de. Ein Programmflyer ist im Waldhaus und in öffentlichen Einrichtungen der Stadt erhältlich.

Programm der Ausstellungseröffnung

18.00 – 18.30 Uhr
Begrüßung: Martin Haag (Baubürgermeister), Nicole Schmalfuß (Leiterin Städt. Forstamt Freiburg, Vorstand Stiftung Waldhaus Freiburg), Jörn Luft (Vorstand Stiftung trias)
18.30 – 19.30 Uhr
Impulsvortrag: Jörn Luft (Vorstand Stiftung trias), Dirk Niehaus (Bauraum MV, Kurator der Ausstellung)
19.30 – 20.30 Uhr Rundgang durch die Ausstellung, Umtrunk mit kleinem Imbiss
Anmeldeschluss für die Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 22. März.
Anmeldung per E-Mail an info@waldhaus-freiburg.de.
 
Eintrag vom: 20.03.2023  




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